Pressemitteilungen

04.09.2015 / Brunch für Skeptiker und Aufgeklärte wieder diesen Sonntag

Wir befinden uns im Jahre 2015. Die ganze Kamenzer Straße Dresdens ist von Naturheilern und Astrologen besetzt… Die ganze Kamenzer? Nein! Eine Gruppe von unbeugsamen Skeptikern und Humanisten hört nicht auf, dem wundergläubischen Treiben mit Aufklärung und Rationalität Widerstand zu leisten.

Es ist der erste Sonntag im Monat, im Café Laika an der Ecke Kamenzer/Schönfelder Straße treffen sich Atheisten, Humanisten und Rationalisten zum „Skeptiker-Brunch“. Zu diesem laden zum nunmehr siebten Mal drei Dresdner Organisationen ein: der hiesige Stadtverband des Humanistischen Verbands sowie die Regionalgruppen der Giordano-Bruno-Stiftung und der GWUP.

Letztere ist die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“, also eine Gruppe von Wissenschaftlern und Wissenschaftsinterssierten, die mit klar definierten, streng auf Evidenz ausgerichteten Mitteln es noch immer geschafft haben, z.B. Homöopathen oder Wünschelrutengängern nachzuweisen, dass ihre „Ergebnisse“ keine reale Grundlage haben und nicht über Zufallstreffer hinausgehen. Ansprechpartner vor Ort ist Dr. med. Jan Oude-Aost (35). Er begründet sein Engagement: „Die Beschäftigung mit Pseudowissenschaft, Esoterik und irrationalen Glaubenssystemen bietet die Möglichkeit, das eigene Denken zu schärfen. So kommt man nicht nur Scharlatanen auf die Schliche, sondern auch eigenen Denkfehlern.“

Von der Regionalgruppe der kirchenkritischen Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) hieß es, man fände bemerkenswerte Parallelen, wie Menschen ihren Glauben begründen und warum sie frei erfundene „alternative Heilmethoden“ verteidigen. Beides betrachteten sie als haltgebend, ohne sich kritisch-rational mit ihnen auseinanderzusetzen.

Michael Brade (35) vom Humanistischen Verband (HVD) verweist auf den gemeinschaftlichen Aspekt des monatlichen Brunchens: „Uns Teilnehmer*innen verbindet die Überzeugung, dass es in der Natur ‚mit rechten Dingen‘ zugeht. Zur Erklärung der uns umgebenden Phänomene und zur Sinngebung für unsere Leben hat sich die Menschheit Wissenschaft, Philosophie und Kunst angeeignet. Wenn wir uns nun noch auf den Konsens einigen könnten ‚Verursache keinen Schaden und lass nicht zu, dass man dir schadet!‘, wären wir Menschen sehr nah an dem friedlichen Idealbild, das sich Gläubige leider meist erst für das Jenseits vorstellen können. Beim regelmäßigen Brunch tut es gut, sich mit Menschen treffen zu können, die diese Einsichten teilen.“

Der nächste „Skeptiker-Brunch“ wird am Sonntag, dem 6. September, wieder ab 10 Uhr im Café Laika stattfinden. Aufgeschlossene Interessierte sind wie immer herzlich willkommen. HVD und gbs Dresden werden zudem am 18. und 25. Oktober das Thema Sterbehilfe und Suizidbegleitung mit den Filmen „Das Meer in mir“ bzw. „Choosing To Die“ und anschließenden Diskussionsrunden im Thalia-Kino aufgreifen.
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16.09.2014 / 2. öffentlicher Brief an die Leipziger Ratsmitglieder gegen die Subventionierung des 100. Katholikentags 2016 in Leipzig

Die Mitglieder der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) und Organisatoren der Protestaktion „11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen!“ wenden sich in einem 2. öffentlichen Brief (»pdf) noch einmal an die Leipziger Ratsmitglieder um die Subventionierung des 100. Katholikentags 2016 in Leipzig abzuwenden.

Im Anschluss an ihren öffentlichen Brief vom vergangenen Juli werden weitere Argumente gegen die Bezuschussung präsentiert: So wird etwa darauf hingewiesen, dass nach der Argumentation der Kirche auch Vegetarier die Verkostungsmesse der Massentierhaltungsindustrie bezahlen müssten – schließlich verstehen auch Fleischproduzenten ihre Produkte als „Angebot an die (gesamte) Gesellschaft“ einschließlich der (noch-)nicht-Fleischesser.

Zusätzlich erhielt jede Fraktion mindestens ein Exemplar von Carsten Frerks Standardwerk Violettbuch Kirchenfinanzen – „Damit niemand behaupten könne, er hätte nicht gewusst, wie viel der Staat bereits an die Kirchen zahlt!“, erklärte der „Erfinder“ der Aktion, David Farago.

Angesichts der sich abzeichnenden Mehrheit im Stadtrat für die Unterstützung mit öffentlichen Geldern, zeigt sich Maximilian Steinhaus empört: „Es ist ein Skandal: Während der Kirche mal wieder der rote Teppich ausgerollt wird, müssen sich die Organisatoren vom 11. Gebot mit der Staatsanwaltschaft auseinandersetzen – dabei fordern wir nur, dass endlich der Verfassungsauftrag zur Trennung von Staat und Kirche umgesetzt wird!“ Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat ein Ermittlungsverfahren eröffnet da ihr selbst eine Skulptur im Wert eines Kleinwagens nicht genügt um eine (nicht anmeldebedürftige) Kunstaktion anzunehmen. Stattdessen soll es sich um eine nicht angemeldete Versammlung gehalten haben, als die Organisatoren bereits am 15. und 16. Juli 2014 mit der knapp drei Meter hohen Moses-Skulptur durch die Leipziger Innenstadt zogen, um auf den Verstoß gegen das Verfassungsprinzip der weltanschaulichen Neutralität hinzuweisen. „Natürlich haben wir mit unserem Moses dafür gesorgt, dass Passanten anhalten und nachdenken. Doch wir haben nie dazu aufgerufen, gemeinsam mit uns vor Ort zu protestieren, wie es für eine Versammlung notwendig gewesen wäre.“

Nach Ansicht der Organisatoren zeigt dieses Vorgehen nur erneut, dass mit zweierlei Maß gemessen wird: Die Kirche verlangt zwar Gleichberechtigung gegenüber anderen Kultur- und Sportveranstaltungen, doch die entsprechenden Richtlinien der Stadt zur Prüfung der Förderwürdigkeit sollen nicht angewandt werden. Während Sportprojekte nicht einmal Büro-, Internet- oder Telefonkosten erstattet bekommen, dient die beantragte Million „zur Deckung der allgemeinen Kosten der Veranstaltung für Planung, Durchführung und Abwicklung.“ Dies zeugt nicht von einer intensiven und verantwortungsvollen Prüfung der Förderwürdigkeit des Katholikentages anhand von Recht und Gesetz.

Die Kirche beruft sich gern auf ihre Wohltaten, obwohl die von ihr betriebenen Krankenhäuser und Pflegeheime zum ganz überwiegenden Teil ebenfalls mit öffentlichen Geldern unterhalten werden. Unerwähnt lässt die Kirche auch, dass sie in diesen Einrichtungen deutschlandweit hunderttausende Menschen diskriminiert, indem sie Anders- und Nichtgläubigen Vorschriften über ihren Glauben und ihre private Lebensführung macht. Bei einem Sportverein würde die Pflege solch diskriminierenden Gedankengutes bezüglich religiöser Überzeugung oder sexueller Orientierung mit dem „sofortigem Ausschluss des Vereins aus der Sportförderung und der Rückforderung erhaltener finanzieller Mittel geahndet“ werden (Punkt 4 der Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig).

Zur „Veranstaltungsförderung für Sportvereine“ hat Leipzig im gesamten Jahr 2013 lediglich 113.450,- € ausgegeben. Im gleichen Zeitraum wurden für die „Förderung des Nachwuchsleistungssports in den Schwerpunktsportarten 295.000,- € bereitgestellt. Die Kirche verlangt hingegen für nur 5 Tage eine ganze Million. Nach den Handlungshinweisen der Stadt Leipzig für die Sportförderung 2013 (S. 6 unten) ist die Höhe der Zuschüsse für Sportveranstaltungen im Erwachsenenbereich auf bis zu 30 % der förderfähigen Kosten beschränkt. Zahlte Leipzig zusätzlich zum Freistaat Sachsen und dem Bund, würde die öffentliche Hand aber bereits 45 % der erwarteten 9,9 Mio. € Gesamtkosten übernehmen.

Für die Sportförderung durch die Stadt Leipzig existieren umfangreiche „Handlungshinweise“, die ausführlich aufschlüsseln, welche Ausgaben überhaupt „zuwendungsfähig“ sind. Den konkreten Summen zur Schwerpunktsportartenförderung liegt eine komplizierte Matrix mit Kriterien zugrunde, mit deren Hilfe eine Arbeitsgruppe die Zuwendungen berechnet. Für den Katholikentag wurde jedoch keine entsprechende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um dessen Förderwürdigkeit zu prüfen (die sog. „AG 100“ hat nicht diese Aufgabe). Stattdessen sollte der Millionenantrag am vergangenen 16. Juli 2014 schnell durchgewunken werden und erst in der Ratsversammlung zeichnete sich ab, dass dem Bürgermeister hierfür doch die entsprechenden Mehrheiten fehlen.

Die Organisatoren bemängeln auch, dass laut Presseberichten nach dem 16. Juli scheinbar ausdrücklich das Gespräch mit den Katholikentagsveranstaltern gesucht wurde – Kritiker wie wir aber mal wieder außen vor blieben. „Auch wir hätten gerne die Gelegenheit gehabt, unsere Position ausführlicher als auf 3 Briefseiten darlegen zu können und den 95 % Nicht-Katholiken Leipzigs eine Stimme zu verleihen.“

Wir hoffen, dass die Ratsmitglieder morgen doch noch Ernst machen mit der verfassungsrechtlich vorgeschriebenen Trennung von Staat und Kirche.

Wer wir sind:
Die Giordano-Bruno-Stiftung ist eine Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung, die sich am Leitbild des evolutionären Humanismus orientiert und der sich viele renommierte Wissenschaftler, Philosophen und Künstler angeschlossen haben. Aktuell unterstützen bereits mehr als 5500 Fördermitglieder die Anliegen der Giordano-Bruno-Stiftung. Mitglieder des Förderkreises initiierten die Aktion „11. Gebot: Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen!“

22.04.2013 / VA mit Dr. David Berger am 24.04.:
„Der heilige Schein. Homophobie in Talar und Spitzenröckchen“

Der heilige Schein. Homophobie in Talar und Spitzenröckchen
Interview und Diskussion
Mi, 24.04.2013, 19.30 Uhr, Hörsaalzentrum der TU Dresden (Bergstraße 64)

Der inzwischen aus Presse, Radio und Fernsehen bekannte katholische Theologe Dr. phil. Dr. theol. habil. David Berger outete sich 2010 in einem Artikel der Frankfurter Rundschau als schwul und verlor kurz darauf die Lehrerlaubnis für Religionsunterricht, kämpfte für die Abschaltung der hetzerischen Internetseite kreuz.net und meldete deren Hintermänner an die Staatsanwaltschaften Österreichs sowie Deutschlands.

In einer gemeinsamen Veranstaltung der Dresdner Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung und SchLaU Dresden (Schwule und Lesben an der Uni) werden ihn nach einem kurzen Vortrag die Moderatoren und das Publikum zu seinen Erfahrungen und Einblicken in die konservativsten Kreise der Katholischen Kirche sowie zu aktuellen Entwicklungen befragen können.

Beginn ist am Mittwoch, dem 24. April 2013, um 19.30 Uhr im Hörsaalzentrum der TU Dresden, Saal 401. Der Eintritt ist frei, zur Anreise empfehlen sich die Buslinien 61 oder 66 bis „Technische Universität“.

Autobiographisch, selbstkritisch, eine Aufarbeitung – David Bergers Buch „Der heilige Schein: Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche“ erlebte bereits innerhalb der ersten sechs Wochen nach Erscheinen drei Auflagen. Darin analysiert er kritisch den Umgang der katholischen Kirche mit Homosexualität und konstatiert  eine zunehmende Homophobie in der katholischen Kirche. Die Zahl homosexuell veranlagter katholischer Priester sei überproportional hoch, ihre seit 2005 vom kirchlichen Lehramt explizit als unzulässig verurteilte Veranlagung werde von Kirchenoberen dazu benutzt, diese Priester möglichst „loyal“ zu halten.

06.02.2013 / Dresdner Humanisten und Konfessionsfreie machen Mut gegen Neonazis

Die Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit e.V. (gbs Dresden) ruft humanistisch gesinnte Bürgerinnen und Bürger Dresdens auf, sich am 13. Februar dem Protest gegen rechte Kundgebungen und Demonstrationen anzuschließen. „Ein säkularer Humanismus ist unvereinbar mit jedweder Diskriminierung; unvereinbar mit Menschenverachtung oder gar Menschenhass,“ so Vereinssprecher Falko Pietsch (27). Faschistische, neonazistische, rassistische, sozialdarwinistische oder nationalistische Einstellungen seien mit einem modernen, aufgeklärten Humanismus unvereinbar.

Der Verein unterstütze daher den Aufruf der Stadt Dresden, auch in diesem Jahr am 13. Februar eine Menschenkette um die Innenstadt zu bilden als Zeichen der gemeinsamen Erinnerung sowie des friedlichen Protests gegen die Vereinnahmung dieses Tages durch Vertreter menschenverachtender Ideologien.

Ebenfalls befürworten die Dresdner Humanisten den Aufruf des Bündnisses „Dresden Nazifrei“, dort Gesicht zu zeigen, wo die höhnisch „Trauermarsch“ genannte Demonstration der Rechtsextremen tatsächlich stattfindet. Dass Zivilcourage und Widerstand allerdings dort enden, wo gewaltsam gegen Polizeikräfte oder andere Demonstrationsteilnehmer vorgegangen wird, macht der Verein in seinem Aufruf deutlich: Es sei „die Berufspflicht von staatlichen Sicherheitskräften […], genehmigte Demonstrationen zu ermöglichen – auch wenn das heißt, friedliche Blockierende des Platzes zu verweisen.“

Der Verein bittet in seinem Aufruf alle couragierten Bürgerinnen und Bürger, über die Form und den Ort ihres Protests selbstverantwortlich zu entscheiden und etwaige rechtliche Konsequenzen ohne gewaltsamen Widerstand zu akzeptieren:

„Es ist uns wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger Dresdens auch dieses Jahr am 13. Februar ein bildträchtiges und medienwirksames Signal in die Welt senden, das Solidarität mit allen zivilen Opfern von Krieg und Gewalt bekundet und vor Willkürherrschaft und ideologischem Fanatismus warnt,“ begründet Pietsch den Doppelaufruf und erinnert daran, das Bündnis „Dresden Nazifrei“ habe im Vorjahr u.a. den Sächsischen Förderpreis für Demokratie erhalten.

Obgleich der Protest gegen rechtsextreme, menschenverachtende Einstellungen einmal im Jahr kulminiere, brauche es Zusammenhalt und soziale Sicherheit innerhalb einer Gesellschaft, ein solides Wertefundament, humanistische Bildung und kontinuierliche Aufklärung, heißt es ferner in dem Aufruf. Die „gbs Dresden“ fordert dementsprechend, in Bildung, Erziehung und Sozialwesen langfristig und nachhaltig zu investieren, Aufklärung und zivilgesellschaftliches Engagement kontinuierlich zu fördern, den Halt des Sozialstaates insbesondere für junge Menschen spürbar zu machen. Andernfalls könnten rechtsextreme Gruppierungen „gesellschaftliche Verlierer“ umso leichter für ihre Ideologien begeistern.

Der vollständige Text des Aufrufs ist im Internet unter www.gbsDresden.de nachzulesen.

Die Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit e.V. (gbs Dresden) ist die Dresdner Regionalgruppe der Fördermitglieder in der Giordano-Bruno-Stiftung. Ihre Arbeit gilt der Artikulierung und Förderung humanistischer Werte sowie der Pflege des friedlichen Diskurses insbesondere durch Bildungs- und Aufklärungsarbeit, Kunst und Kultur sowie der Öffentlichkeitsarbeit für eine moderne säkular-humanistische Weltanschauung und Ethik.

Dazu organisiert der 2009 gegründete und knapp 30 Mitglieder zählende Verein regelmäßig Podiumsdiskussionen, Poetry-Slams, Lesungen und Aufklärungskampagnen. Eine „Philosophische Werkstatt“ trifft sich monatlich zu Diskussionen zu unterschiedlichsten Themen des gesellschaftlichen Miteinanders, Verlauf und Ergebnisse werden in der Radiosendung „DenkZeit“ auf coloRadio (UKW 98,4 und 99,3 MHz im Großraum Dresden) vorgestellt.

12.12.2012 / Autorenlesung mit Bestseller-Autor Philipp Möller

Wir sind die Bildungsrepublik Deutschland! Sind wir? Wie beurteilen Lehrer und Schulleiter die derzeitige Situation? Philipp Möller (32) war mehrere Jahre Aushilfslehrer an Berliner Grundschulen. Ein lockerer Job, dachte er – bis zur ersten Stunde in seiner neuen Klasse: Musikstunden erinnerten an DSDS, hyperaktive Kids flippten ohne ihre Tabletten aus, und zum Frühstück gab es Fastfood vom Vortag. Diese Erfahrungen und Anekdoten hat Möller in seinem Erstling „Isch geh Schulhof“ verarbeitet. Seine Geschichten aus dem deutschen Bildungschaos sind brisant und berührend, doch dabei immer wieder urkomisch, und derzeit auf Platz 1 der Spiegel-Bestseller-Liste in der Kategorie Sachbuch (Taschenbuch).

Am Donnerstag, dem 13.12., liest Philipp Möller im Thalia Kino, Görlitzer Str. 6, aus seinem Buch. Danach kann das Publikum in die Debatte mit dem Autor einsteigen. An der Diskussion beteiligen wird sich auch Frank Haubitz, Landesvorsitzender des Philologenverbandes Sachsen und Schulleiter des Gymnasiums Klotzsche.

Die Lesung beginnt – entgegen anderslautenden Angaben in manchen Stadtmagazinen – bereits um 19.30 Uhr:
13. Dezember 2012, 19.30 Uhr, Thalia-Kino, Görlitzer Str. 6
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro (für SchülerInnen, Studis, Dresdenpass-InhaberInnen und Vereinsmitglieder)

Die gbs Dresden, Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit e.V., ist die Dresdner Regionalgruppe der Fördermitglieder der Giordano-Bruno-Stiftung. Weitere Informationen unter www.gbsDresden.de

27.11.2012 / 63 Jahre Grundgesetz – 0 Jahre Trennung von Kirche und Staat?!

In der Bundesrepublik Deutschland sind nach dem Grundgesetz Staat und Kirche getrennt. Es geht dabei auf die Errungenschaften der Weimarer Reichsverfassung zurück. Der Staat ist seither zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet, es gibt keine Staatskirche mehr, und es besteht die Freiheit der Religion und Weltanschauung. Gleichwohl wurden im Grundgesetz die Rechte der Kirchen besonders hervorgehoben. So ist der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen garantiert und ebenso zum Beispiel die Militärseelsorge. Der Verfassungsauftrag zur Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen wurde bislang nicht erfüllt.

Angesichts des starken Wandels unserer Gesellschaft (über 40% aller Menschen in Deutschland gehört nicht den beiden großen Kirchen an), wird dieser Zustand heute zunehmend infrage gestellt. Zugleich drängen weitere Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, wie Muslime und Zeugen Jehowas, immer stärker darauf, auch in den Genuss staatlicher Privilegien und finanzieller Subventionen zu kommen.

Am 28.11.12 diskutiert die Dresdner Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung ab 19.30 Uhr in einer öffentlichen Podiumsdiskussion den aktuellen Stand der laizistischen Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland mit:
Dr. Bernd Vowinkel (Physiker und Radioastronom, Piratenpartei)
Tilo Kießling (Stadtrat, Die.Linke)
Michael Bauer (geschäftsf. Vorstand des HVD Bayern KdöR, SPD)
Michael Schmelich (Kulturmanager und Verleger, B’90/Grüne).
Die Veranstaltung moderiert Michael Brade (Schatzmeister der gbs Dresden, parteilos).

19.30 Uhr, Rathaus Dresden, Lichthof (Eingang Dr.-Külz-Ring!)
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro (für SchülerInnen, Studis, Dresdenpass-InhaberInnen und Vereinsmitglieder)

Die Podiumsdiskussion ist Teil der Reihe „ATHvent in Dresden“. Weitere Veranstaltungen sind ein Poetryslam am 7.12. im St.-Pauli-Salon (Hechtstr. 32 HH), Lesung und Diskurs von „Isch geh Schulhof“ mit Bestsellerautor Philipp Möller und Oberstudiendirektor Frank Haubold (Gymnasium Klotzsche) am 13.12. im Thalia-Kino sowie eine „Weltuntergang-Aftershow-Party“ am 21.12. im „Little Creatures“ auf der Louisenstr. 45. Weitere Informationen unter www.gbsdresden.de.

25.10.2012 / Zeugen ante portas – Wie umgehen mit bibeltreuen Missionaren?

In Dresden zählen die Zeugen Jehovas mittlerweile an die 2000 Mitglieder. Auch andere christliche Gruppierungen, die die Bibel wortwörtlich nehmen, verzeichnen bundesweit Zuwächse. Noch dazu gehen viele dieser Strömungen stark missionarisch und wissenschaftsfeindlich vor.

Wie kann man diesem Trend begegnen? Die Dresdner Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung, gbs Dresden, lädt zu einem offenen Diskussionsabend ein. Die Gäste erwarten Einspieler und Erfahrungsberichte zu bibeltreuen Gruppen, wissenschaftliche Fakten zur Bibelgeschichte und Einblicke in die Erarbeitung eines Aufklärungsbuches.

Der Eintritt ist frei, für das leibliche Wohl ist gesorgt: Freitag, 26.10.2012, 19.30 Uhr, St.-Pauli-Salon (ehem. Club Hecht), Hechtstr. 32 HH, 01097 Dresden.

07.09.2012 / Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz (GerDiA)

In Dresden und 14 weiteren Städten finden am kommenden Samstag Aktionen der Kampagne „Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz“ (GerDiA) statt. Hauptziel des bundesweiten Aktionstags ist es, möglichst viele Menschen dafür zu sensibilisieren, dass in kirchlichen Sozialeinrichtungen die Grundrechte nicht gewährleistet sind.

Die gbs Dresden, Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit e.V., wird von 10 bis 18 Uhr auf der Prager Straße in Höhe des Rundkinos mit Info-Stand, „Plakaten auf zwei Beinen“, einer Newsticker-Installation und weiteren Attraktionen dabei sein.

Auf dem Plakat, das für den Aktionstag entworfen wurde, ist zu lesen „Homosexuell? – Religiös, aber der Kirche müde? – Neu verliebt? – Konfessionslos? – Arbeitslos“. Diese Aufzählung umreißt das Problem, denn all die genannten „Zustände“ führen in Sozialeinrichtungen in katholischer Trägerschaft zur Kündigung. Die evangelischen Kollegen greifen nicht ganz so tief ins Privatleben ihrer Beschäftigten ein, doch ein Kirchenaustritt zieht auch dort die Entlassung nach sich. Gerade in diesem Jahr gingen wieder einige Fälle durch die Medien, anhand derer deutlich wurde, wie konsequent (oder, um im christlichen Jargon zu bleiben: unbarmherzig) beide Kirchen ihre Linie durchziehen. Die Karikatur von Jacques Tilly, die an den Infoständen als Aufkleber verteilt werden wird, hat die derzeit bestehende Situation angemessen ins Bild gesetzt.

Nachdem GerDiA zunächst die Bundestagsabgeordneten angeschrieben und Kontakt zu Parteien und Gewerkschaften gesucht hat, trägt der bundesweite Aktionstag das Thema in die Fußgängerzonen – und damit zu Menschen, die zumeist keine Ahnung davon haben dürften, dass das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in „kirchlichen“ Sozialeinrichtungen nicht gilt. Möglichst viel Öffentlichkeit dafür herzustellen, dass Konfessionslose, Andersgläubige, aber auch Homosexuelle oder Menschen, die ein zweites Mal heiraten, bei Caritas, Diakonie & Co diskriminiert werden, wird bei GerDiA als eine Voraussetzung dafür gesehen, politischen Druck aufbauen zu können.

Die gbs Dresden ist die Dresdner Regionalgruppe der Fördermitglieder der „Giordano-Bruno-Stiftung zur Förderung des evolutionären Humanismus“. Sie ist u.a. Denkfabrik und Veranstalter aufklärerischer und religionskritischer Veranstaltungen, darunter „Den Kirchen gibt’s der Herr vom Staat“ mit Kirchenfinanzexperte Dr. Carsten Frerk (2010) und der viertägigen Veranstaltungsreihe „Religionsfreie Zone“, dem weltlichen Alternativprogramm zum 33. Evangelischen Kirchentag in Dresden (2011). Der Verein hat derzeit 30 Mitglieder.

Weitere Informationen unter www.gerdia.de und www.gbsDresden.de

Hintergrundinformationen:
Die genannten anderen 14 Städte sind Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Freiburg, Hannover, Heidelberg, Kassel, Köln, Mainz, München, Osnabrück, Stuttgart und Trier; siehe Grafik auf http://hpd.de/node/13916?page=0,1
Die genannten Fälle religiöser Diskriminierung im Arbeitsleben finden Sie unter www.gerdia.de/taxonomy/term/25 aufgezählt und beschrieben.

 

29.05.2012 / Martin Luther – Kind seiner Zeit oder seiner Zeit weit voraus?

Gottlos glücklich? Nicht am Mittwoch, dem 30.05.2010, denn da verdrängt eine Podiumsdiskussion über Martin Luther der Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit (GeFAHR) e.V. doch glatt deren Gottlos-Glücklich-Stammtisch aus dem Terminkalender.

Die mediale Strahlkraft der Person Martin Luthers ist unbestritten. Nach Kräften durch Staat und Medien gefördert, blüht der Mythos Luther unreflektiert und verschweigt die dunkle Seite des Reformators: Denn in kaum einer aktuellen Publikation wird auf seine leidenschaftliche Befürwortung der Hexenverfolgung oder seinen ausgeprägten Antisemitismus eingegangen. Somit wird versucht, eine Heiligengestalt zu kreieren, die sich an Menschen in aller Welt leichtbekömmlich verkaufen lässt.

Wer neugierig darauf ist, Luther in seiner Gänze, als Mensch und nicht als Mythos, kennenzulernen, ist herzlich eingeladen, an der Podiumsdiskussion  „Luther –  Kind seiner Zeit oder seiner Zeit weit voraus?“ teilzunehmen.

Es diskutieren Prof. Dr. Gerhard Lindemann (TU Dresden, Lehrbeauftragter für Kirchengeschichte), Jan Schwulst (GeFAHR e.V., Vereinsvorsitzender), Dietrich Oettler (Kaplan am Dom „St. Petri“, Bautzen) und Falko Pietsch (GeFAHR e.V., Pressesprecher) miteinander sowie mit dem Publikum in der Aula des Vitzthums-Gymnasiums (Paradiesstr. 35, 01217 Dresden). Termin: Mittwoch, 30. Mai, 19.00 Uhr. Karten sind an der Abendkasse zu 6 Euro (3 Euro für SchülerInnen, Studis, DD-Paß-Inhaber, Vereinsmitglieder) erhältlich.

Der nächste Gottlos-Glücklich-Stammtisch trifft sich am 27. Juni um 20 Uhr wieder im Café Neustadt. Weitere Informationen unter www.gbsDresden.de

16.04.2012 / 2. Philosophische Werkstatt der Dresdner HumanistInnen

Was heißt Humanismus heute? Wofür steht ein Verein, der sich Aufklärung und Humanismus verpflichtet fühlt? Für welche Standpunkte und Werte tritt er ein? Wir laden ein zum zweiten Treffen der Philosophischen Werkstatt von GeFAHR e.V.
Wann: Dienstag, 17.04.2012, 20 Uhr
Wo: „Stilbruch – Dresdens surreale Kneipe“, Böhmische Str. 30, 01099 Dresden

Eine Philosophische Werkstatt – was soll das sein?

Philosophen bauen keine Schränke, sie verlegen keine Kabel, sie entwerfen keine Häuser, sie programmieren keine Datenbanken und können keinen Motor reparieren. Was also tut man in einer Philosophischen Werkstatt?

Texte, Diskurse, Kritiken, Hypothesen – das sind die Ausgangspunkte, Werkzeuge und Produkte der Philosophie. Darin reflektiert sie gesellschaftliche und technologische Entwicklungen, Sprache und Kommunikation, Erkenntnisse der Biologie und Physik, der Anthropologie und Soziologie, der Ökonomie und Geschichte; sie untersucht und hinterfragt das individuelle Handeln, politische Debatten und wissenschaftliche Paradigmenwechsel.

Das heißt methodisch: die Philosophie erörtert Fragen und Themen ergebnisoffen und nie letztgültig. Sie sucht sich in einzelnen Bereichen der vermeintlichen „Wahrheit“ zu nähern, ist sich aber stets bewusst, immer nur einen weiteren Beitrag, einen Entwurf zum Verständnis einzelner Themen und Erkenntnisse zu leisten, der jederzeit widerlegt oder ersetzt werden kann.

Dennoch ist sie kein bloßer Zeitvertreib, nicht nur ein kognitives Workout. Nicht allein aus den Antworten, die die Philosophie gibt, nein, auch aus ihren Fragen bezogen die Menschen vieler Kulturen in den letzten 3000 Jahren Impulse, die sie voran trieben. Es waren Philosophen, die zuerst nach Ursprung und Gestalt der Welt fragten, die über den Aufbau von Materie und den des Menschen spekulierten, von Energien, Elementen, Atomen und Körpersäften sprachen, die Gesellschaftsentwürfe wagten und über die Triebe, Motive und Ziele von Menschen raisonierten – kurz: die Fragen der Philosophie waren Ursprung für die Vielzahl an Wissenschaften, die wir heute als selbstverständlich erachten, der Biologie, der Astronomie, der Physik und Chemie, der Soziologie und Politikwissenschaften, der Psychologie und Anthropologie.

Als Verein, der sich der Aufklärung und dem Humanismus verpflichtet fühlt, sehen wir in der „Offenen Gesellschaft“ eine Chance für den freien Diskurs, für die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Phänomenen und eine Herausforderung, eine immer in Bewegung befindliche Welt mit ihren Entwicklungen und Widersprüchlichkeiten stets neu zu begreifen. Jene Debatten, die an die Wurzeln von ethischen, sozialen, politischen, ökologischen, kulturellen und ökonomischen Fragen heranführen, sind unübersichtlich und erfordern einen skeptischen Blick, der sich von oberflächlichen Symptomen und rituell wiederholten Meinungensäußerungen nicht blenden lässt.

Die Philosophische Werkstatt will diese Themen sammeln und beleuchten. Einmal im Monat werden wir uns treffen, in demokratischer Manier ein tagesaktuelles oder auch weitgehend unbeachtetes Sujet aufgreifen, erste Befindlichkeiten, Meinungen, Gedanken und Thesen dazu festhalten. Im Idealfall geht jedeR mit einigen Denkanstößen nach Hause, kann weiter recherchieren und auf unserer OpenSpace-Plattform Beiträge einbringen. Damit diese Diskussionen nicht ergebnislos bleiben, werden wir jeweils wenige Tage nach jedem Treffen einen Sendeplatz auf ColoRadio entern und dort live in einem einstündigen Format unsere aktuelle Debatte, Statements und Kritik unterbringen.

Podcasts der Sendungen werden im Nachhinein auf der Website von GeFAHR e.V. unter www.gbsdresden.de online gestellt. Angedacht ist ebenfalls, einmal im Jahr eine Zeitschrift herauszugeben, die jene Beiträge verschriftlicht und sammelt, die im Rahmen der Sendungen entstehen.

07.03.2012 / Kita. „Humanistisches Haus für Kinder“ bald in Dresden-Albertstadt?!

Anfang Februar hatte die „Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit (GeFAHR) e.V.“ ihre Bewerbung um die Trägerschaft der geplanten Kita Marienallee 12 eingereicht. Die Einrichtung soll im Frühjahr 2013 mit 48 Krippen- und 96 Kindergartenplätze öffnen. Die Stadtverwaltung hat zwischenzeitlich den form- und fristgerechten Eingang der Unterlagen bestätigt.

Mit Unterstützung des Humanistischen Verbands Deutschlands in Bayern (HVD Bayern K.d.ö.R.) will die Dresdner Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung ihre Vorstellungen von „praktischem Humanismus“ umsetzen. Michael Brade (32), Schatzmeister von GeFAHR e.V. und Autor des pädagogischen Konzepts, unternimmt den Versuch, das 31 Seiten umfassende Werk zusammen zu fassen:

„Praktischer Humanismus bedeutet, dass wir unsere Werte nicht nur im Alltag verwirklichen. Wir wollen konkret in der Kindertagesbetreuung daran mitarbeiten, die jungen Menschen zu einem toleranten, solidarischen und verantwortlichen Verhalten zu befähigen. Wir wollen ihnen in allen Lebensbereichen verantwortliche Selbstbestimmung ermöglichen. Gleichzeitig erfahren wir die Vielfalt menschlicher Lebensformen als Bereicherung und tragen dazu bei, dass auch andere dies so verstehen können. Deshalb wenden wir uns gegen jede Diskriminierung im Alltag aufgrund von ethnischer Herkunft, so genannter rassischer Abstammung, der nationalen oder sozialen Zugehörigkeit, der Geschlechtsangehörigkeit, des Alters, der sexuellen Orientierung oder aufgrund religiöser Bindungen.“

Dem Konzept und somit dem pädagogischen Handeln liegen Elemente der Freinet-, der Reggio- und der Montessoripädagogik zu Grunde. Brade weiter: „Wir haben uns aufgemacht, einen neuen Weg zu gehen. In unserem Fall heißt das, die wesentlichen Elemente der drei pädagogischen Ansätze miteinander zu verbinden.“

Zur Verwirklichung dieser Pläne ist der Verein auf Spenden angewiesen. Zu diesem Zweck und zur Vorstellung der geplanten Kita läuft derzeit eine Plakatkampagne in den Fahrzeugen der Dresdner Verkehrsbetriebe AG. Und es lohnt sich, nach diesen Ausschau zu halten, denn der Verein verlost drei Kinderbücher von Michael Schmidt-Salomon: „Wo bitte geht’s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel“, „Die Geschichte vom frechen Hund. Warum es klug ist, freundlich zu sein“ und „Susi Neunmalklug erklärt die Evolution“. Die Teilnahme ist ganz einfach: Schreiben Sie die Nummer des Fahrzeugs, in dem Sie eines der Plakate gesehen haben, an Kita [ätt] gbsDresden.de! Alle richtigen Einsendungen nehmen Ende März an der Verlosung teil.

Alle Spenden sind übrigens steuerlich absetzbar und können an folgende Bankverbindung gerichtet werden: GeFAHR e.V., Kto. 30.800.11.007, BLZ 850.900.00, Dresdner Volksbank Raiffeisenbank, Stichwort „Kita“.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Kern der Freinet-Pädagogik sind das eigene Ausprobieren und Experimentieren. Es wird davon ausgegangen, dass die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern und deren Wohlbefinden gebunden sind an Bewegungslust, Forschungsdrang und Eigentätigkeit. Als wesentliches Element in der Reggiopädagogik wird das Kind als Konstrukteur seiner eigenen Wirklichkeit aufgefasst. Viel Aufmerksamkeit wird deshalb der Beobachtung und Begleitung der Kinder gewidmet. Wichtig ist dabei, sich an der Perspektive des Kindes zu orientieren. Ferner wird die Erziehung als gemeinschaftliche Aufgabe gesehen, weshalb die Eltern in den Alltag miteinbezogen werden. Das Ziel der italienischen Ärztin und Pädagogin Maria Montessori war die Erziehung von Kindern ohne Zwang. Die Kräfte der Kinder sollten sich selbst entfalten können. Sie betrachtete das Kind als ein sich „entwickelndes Leben“.
GeFAHR e.V. versteht sich als Dresdner Regionalgruppe der „Giordano-Bruno-Stiftung zur Förderung des evolutionären Humanismus“ und war bislang eher Denkfabrik und Veranstalter aufklärerischer und religionskritischer Veranstaltungen, darunter „Den Kirchen gibt’s der Herr vom Staat“ mit Kirchenfinanzexperte Dr. Carsten Frerk und der „Religionsfreien Zone“, dem weltlichen Alternativprogramm zum 33. Evangelischen Kirchentag in Dresden 2011. Der Verein hat derzeit 26 Mitglieder.
Der HVD Bayern ist eine überparteiliche Weltanschauungsgemeinschaft, die bereits 1848 gegründet wurde. Er ist als Interessenvertretung nicht-religiöser Menschen anerkannt und zählt in Bayern ca. 1.800 Mitglieder. Der HVD steht für eine Ethik des weltlichen Humanismus, wie er sie in seinem Selbstverständnis formuliert hat. Er ist Mitglied in der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU), die beratende Stimme in den Gremien der UNO, UNESCO und des Europarates hat. Zusammen mit seiner Tochtergesellschaft, dem Humanistischen Sozialwerk Bayern gGmbH, ist der HVD Bayern Träger von derzeit neun Humanistischen Kindertagesstätten mit zusammen 554 Betreuungsplätzen in Nürnberg, Fürth und Regensburg. In Fürth betreibt er die bundesweit erste weltlich-humanistische, private Grundschule mit integriertem Hort. Weitere Einrichtungen sind derzeit im Bau bzw. in Vorbereitung. In Nürnberg hat der HVD einen festen Sitz im städtischen Kinder- und Jugendhilfeausschuss. Er ist zudem Träger der Stiftung Weltlicher Humanismus, die humanistische Angebote in Bayern, insbesondere in Nürnberg und Umgebung unterstützt. Außerdem bietet der HVD Bayern verschiedene Veranstaltungen und Gesprächskreise zu geschichtlichen, philosophischen und wissenschaftlichen Themen an, begleitet Menschen mit Namensfeiern, weltlich-humanistischen Hochzeitssprechern, Jugendfeiern, der Beratung zu Patientenverfügungen, medizinethischer Beratung, der Vermittlung von Bestattungssprechern und Trauerbegleitung durch ihr Leben.

10.05.2011 / Vom 1. bis 4. Juni 2011 wird parallel zum Kirchentag im Programmkino Schauburg (Königsbrücker Straße 50, Dresdner Neustadt) die „Religionsfreie Zone“ eingerichtet.

„Sie soll all jenen als Insel dienen, die eine Weltanschauung ohne Gott vertreten und leben,“ sagt Pressesprecher Sacha Hanig. „Außerdem wollen wir Organisatoren von der Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und ReligionsFREIheit (GeFAHR e.V.) zur Diskussion einladen.“ so Hanig weiter.

Es sind zahlreiche Gäste in Podiumsdiskussionen geladen. Am Freitag, dem 3.6., werden Matthias Matussek (Journalist) zusammen mit Tobias Bilz (Landesjugendpfarrer), Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Gerhard Besier (Direktor a.D. des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden), Sacha Hanig (Vorstandssprecher GeFAHR e.V.) und Falko Pietsch miteinander über die Frage „Glaube oder Wissen? Wie viel Religion braucht der Mensch?“ streiten.

Einer der bedeutendsten zeitgenössischen Philosophen Deutschlands: Dr. Michael Schmidt-Salomon, liest und diskutiert seine Bücher mit seinem Auditorium am Mittwoch (01.06.) und Donnerstag (02.06.). Zum Lachen wird’s mit Wolfgang Klosterhalfen, der in seinem religionskritischen Programm aus der eigens verfassten „Reimbibel“ liest, und natürlich mit Filmen wie z.B. „Religulous“.

Dr. Carsten Frerk widmet sich dem Thema Kirchenfinanzen und wird mit beeindruckenden Zahlen durch den „Mitmachvortrag“ führen. So bekommt auch ein eher trockenes Thema den nötigen Pfiff, um solche Informationen überhaupt verdauen zu können.

Dr. Heinz-Werner Kubitza stellt sein Buch „Der Jesuswahn“ vor und diskutiert darüber. Der bewegende Film über Karlheinz Deschner wird von Filmemacherin Ricarda Hinz gezeigt und besprochen.

Für Kultur und Entertainment sorgen Ralf Herzog mit Pantomime und zum krönenden Abschluss der Veranstaltungsreihe am Samstag (04.06.) Wiglaf Dorste und Thomas Gsella mit einem kabarettistischen Abendprogramm.

„Wir hoffen, den Dresdnern, die ihre Themen nicht auf dem Kirchentag finden, eine gute Alternative zu bieten. Und auch Kirchentagsbesucher sind herzlich eingeladen, unsere Diskussionen und unser Programm zu nutzen,“ sagt Sacha Hanig stellvertretend für die Organisatoren von GeFAHR e.V.

Das vollständige Programm mit näheren Informationen finden Sie unter www.gbsdresden.de

01.11.2010 / Kirchensubventionen müssen auf den Prüfstand

Die Kirchen verlieren weiter Mitglieder, bekommen aber immer mehr Geld. Es wird Zeit, dass eine öffentliche Diskussion darüber geführt wird, ob wirklich alle Subventionen, deren Nutznießer die Kirchen sind, noch zeitgemäß sind.

„Seit 1992 haben 30 % der Mitglieder die beiden großen Kirchen in Sachsen verlassen.“ sagt Sacha Hanig, Pressesprecher des GeFAHR e.V. Dresden. „Wie kann es da sein, dass die Kirchen Jahr für Jahr mehr Geld bekommen? 75 % der Sachsen sind nicht konfessionell gebunden und subventionieren über ihre Steuern den Glauben einer Minderheit.“ so Hanig weiter.

Die Begründung der umfangreichen Staatsleistungen mit der Säkularisierung vor 200 Jahren ist nicht stichhaltig. Jeder kann heute im „Hauptschluss der Reichsdeputation“ von 1803, zu finden im Internet, die festgelegten Entschädigungen nachlesen. Dort ist nicht von ewigwährenden Zahlungen zu lesen sondern nur von Zahlungen auf Lebenszeit (Apanagen).

Auch deswegen hat bereits die Weimarer Reichsverfassung, fortgeschrieben im Grundgesetz, gefordert, die Staatsleistungen abzulösen. Dieser Verfassungsauftrag ist bis heute nicht erfüllt. Im Gegenteil wurden neue Staatskirchenverträge, die diese Leistungen zementieren, durch das Land Sachsen geschlossen.

21.06.2010 / Erste öffentliche Veranstaltung der Dresdner Kirchenkritiker von GeFAHR e.V.

„Den Seinen gibt’s der Herr vom Staat“, war das Motto des Vortrages von Dr. Carsten Frerk, zu dem die Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit (GeFAHR) e.V am 4. Juni 2010 in das Dresdner Rathaus eingeladen hatte. Gut 50 Interessierte folgten trotz des guten Biergartenwetters der Einladung.

Der Vortrag wurde eröffnet mit einer Geschichte über die Produkte eines Weltkonzerns. Dieser Konzern, welcher den Zuhörer von seiner Geburt bis zum Tode und über den Tod hinaus mit seinen Produkten, Institutionen und Tätigkeiten begleitet, nimmt mit gigantischen Geldsummen, Besitztümern und einmaligen Sonderrechten Einfluß auf alle Aspekte des menschlichen Lebens. Jeder Zuhörer wusste natürlich, dass hier die Kirche bzw die beiden großen Kirchen in Deutschland gemeint waren.

Carsten Frerk hat über Jahre aufwändige Recherchen betrieben, um an belastbares Zahlenmaterial über direkte und indirekte Zuwendungen des Staates an die Kirchen zu kommen. Neben detaillierten Hintergrundinformationen wurden die Zahlen auch in Form eines Übersichtsblattes gereicht, auf dem die einzelnen Posten detailliert gelistet waren: Allein im Jahre 2000 waren es in Summe über 9 Milliarden Euro an direkten und 7.5 Millarden Euro an indirekten (durch Steuerbefreiung u.ä.) Zuwendungen des Bundes und der Länder an die Kirche. Ein Blick auf das Blatt bestätigte allen Normalsterblichen nochmal: Ja, eine Milliarde ist eine 1 mit 9 Nullen!

Und Nein, diese 16,5 Milliarden Euro enthalten nicht die durch Kirchenmitglieder abgegebene Kirchensteuer, sondern nur die Zuwendungen und Erleichterungen des Staates mit seinen gläubigen und den immerhin über 30% nichtgläubigen Steuerzahlern. Wie sich herausstellte ein Staat, der 100% aller sogenannten „kirchlichen“ Krankenhäuser bezahlt, in denen eine konfessionslose Krankenschwester vermutlich keine Arbeitsstelle bekommt, ebenso wie er immer mindestens 85% der sogenannten „kirchlichen“ Kindergärten finanziert in denen Eltern mit unpassender Konfession keinen Platz für ihr Kind bekommen. Derselbe Staat, der zu 100% das Gehalt des stets homophoben, aufklärungsfeindlichen und wie man gerade erfährt auch gerne schonmal „Watschen“ an Kinder verteilenden Bischofs Mixa bezahlt.

Im Vortrag wurden detailliert die geschichtlichen und rechtlichen Hintergründe dargestellt, die, angefangen im Jahre 1803 über das Dritte Reich bis in die heutigen Jahre zu den rechtlich völlig einseitigen Verbindlichkeiten des Staates an die Kirchen geführt haben. Viele der schockierenden Fakten wurden vom Publikum mit erstauntem Geraune oder Gelächter kommentiert. Wer bisher dachte, dass „die Kirche doch nur von der Kirchensteuer lebt“, wurde an diesem Abend detailliert und fundiert eines Besseren belehrt.

Im Anschluß an den Vortrag gab es eine sehr angeregte Diskussion darüber, was getan werden kann, um wenigstens einen Teil dieser verfassungsrechtlich bedenklichen Verflechtungen zu lösen. Man darf gespannt sein auf Carsten Frerks neues Buch, welches voraussichtlich im Herbst 2010 erscheinen wird.

Es sei noch erwähnt, dass dies erste, aber sicher nicht letzte Veranstaltung von GeFAHR e.V. war. Die Gesellschaft versteht sich als Dresdner Regionalgruppe im Förderkreis der Giordano-Bruno-Stiftung gbs und hat zur Zeit 12 Mitglieder, darunter Vertreter aus Forschung, Politik, Wirtschaft. Ihr Ziel besteht darin zu zeigen, dass Güte, Menschlichkeit, Vergebung, Gnade, Mitfühlen können auch ohne Religion möglich sind, oft sogar nur ohne die durch viele Religionen propagierte Ausgrenzung anders- oder ungläubiger Menschen.

Ein „gottloser Stammtisch“ findet jeden letzten Mittwoch im Monat an wechselnden Orten statt. Der nächte Termin fällt jedoch aus der Reihe und ist am 23.06.2010 um 20 Uhr im Fährgarten Johannstadt.

Hintergrundinformationen:

Glaube und auch Religiosität sind doch aber oft ganz privat und häufig sagen sich gläubige Menschen gar von ihren Kirchen und mitunter selbst den Religionsgemeinschaften los. In den letzten Jahren ist die Anzahl der getauften Kinder gar um 10 % zurückgegangen. Legitimiert diese Erkenntnis also tatsächlich dazu gleich mit einem Verein Aufklärung, Humanismus und Religionskritik Fördern und vorantreiben zu wollen? Ja. Denn die Atheisten und Konfessionslosen stellen einen erheblichen Anteil der Bevölkerung. Nun kann ein einzelner Verein sicher kein Sprachrohr für so viele Menschen sein, zumal der bloße Fakt Atheist, Agnostiker oder Konfessionsloser zu sein nicht unbedingt dazu veranlasst eine wieder erkennbare Gruppe zu formen. An keine Obrigkeit in Form eines Gottes zu glauben oder sich auch nur von der Kirche los zu sagen, erlaubt eben auch sonst frei und in jegliche Richtung zu denken. Agnostiker und Atheisten zu vereinen und im Lichte der Erkenntnis, dass da mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Gott über uns wacht, kritisch zu sein und einen toleranten evolutionären Humanismus und eine daraus hervorgehende Ethik zu fördern und weiterzuentwickeln ist eines unser vorrangigen Ziele. Dies klingt nicht nur kompliziert, das ist es auch. Eine Gruppe Atheisten und Agnostiker sieht sich stets vor der Herausforderung Menschen unter einen Hut bringen zu wollen, die unterschiedlichste politische und private Ansichten hegen. Allerdings macht es überraschend viel Spaß sich genau dieser Herausforderung zu stellen. Wenn auch Sie Lust dazu haben kommen Sie uns zum Stammtischabend besuchen oder werden Sie Mitglied.

Wir wollen eine „GeFAHR“ für all jene sein, die meinen unter dem Deckmantel der Religion und der Kirche Macht ausüben und lenken zu müssen. Wir wollen kritisch für den Zweifel an unsichtbaren Wahrheiten der Religionen eintreten und den Gedanken der Aufklärung ins 21. Jahrhundert tragen. Wir wollen für einen toleranten evolutionären Humanismus eintreten und sehen uns den Zielen der Giordano Bruno Stiftung verpflichtet (gbs).

Wir wollen nicht missionieren, sondern zu Zeiten in denen es einem „coming out“ gleich kommt, wenn man zugibt Atheist oder Agnostiker zu sein, mit Angeboten für Bildung, Diskussion und offener Kritik, erkennbar sein.

Ein Pressefoto von Dr. Frerk finden Sie unter
www.carstenfrerk.de
(© Studio Evelin Frerk)

29.05.2010 / Den Seinen gibt’s der Herr vom Staat

Dass die großen Kirchen ihre Mitgliedsbeiträge durch den Staat als Kirchensteuer einziehen lassen, weiß vermutlich jeder. Dass darüber hinaus die Kirchen auf vielfältigen Wegen weitere Leistungen von Staat, Land und Kommunen erhalten, wissen weniger. Wie groß das Volumen dieser Leistungen ist, wollen oder können die Kirchen nicht verraten.

Licht in das Dunkel der kirchlichen Finanzen bringt der Vortrag von Dr. Carsten Frerk, der am 4.6.10 um 20.00 Uhr im Großen Saal des Dresdner Rathauses stattfindet (Eintritt frei). Der Politologe und Journalist ist Autor des Standardwerks „Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland“ und Kuratoriumsmitglied der Giordano Bruno Stiftung.

Die im letzten Jahr neu gegründete Gesellschaft für Aufklärung, Humanismus und Religions-FREIheit (GeFAHR) e.V. tritt mit dieser Veranstaltung das erste Mal an die Dresdner Öffentlichkeit. Auslöser zur Gründung des Vereins war die Atheistische Buskampagne, die im Juni des vergangenen Jahres auch Station in Dresden machte. „Wir möchten, dass auch Weltanschauungen, die ohne einen Gott auskommen, stärker wahrgenommen werden.“ sagt Sacha Hanig, der Pressesprecher des Vereins. „Wir wollen vor allem zum Denken anregen und denen, die nicht an einen persönlichen Gott glauben, eine Stimme geben.“

Ab sofort wird es auch einen regelmäßigen Atheistischen Stammtisch geben. „Hier wollen wir über Aufklärung, Humanismus und Religionsfreiheit diskutieren.“ so Hanig weiter. Alle die interessiert sind, sind dazu herzlich eingeladen. Die Termine dazu finden sich auf der Webseite www.gbsdresden.de.

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